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Home Brauchtum März
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Aschermittwoch

Am Aschermittwoch endet die Narrenfreiheit der Faschingstage. Mit ihm beginnt die Fastenzeit, eine Zeit der Buße und Besinnung, die bis Ostern dauert. Das sind 40 Tage, die sechs Fastensonntage werden nicht mitgezählt. Die Zahl 40 ist nicht ohne Bedeutung: 40 Tage und Nächte dauerte die Sintflut, 40 Tage war Moses auf dem Berg Sinai, 40 Jahre warteten die Israeliten auf die Heimkehr ins Gelobte Land, und 40 Tage fastete Christus vor seinem öffentlichen Auftreten in der Wüste.

Der Aschermittwoch ist seit dem 7. Jahrhundert ein strenger Fast- und Abstinenztag. An diesem Tag soll man sich nicht satt essen und auf Fleischspeisen aller Art verzichten. Traditionelle Fastenspeisen sind Mehlspeisen, vor allem aber Fisch. Und dazu lässt man sich das Fastenbier munden, denn "der Fisch muss schwimmen", wie ein Sprichwort sagt.

Früher gingen allen kirchlichen Festen Fasttage voraus. So gab es auch ein Ernte-, Martini-, Weihnachts- und Silvesterfasten sowie ein Fasten an allen Freitagen. Untersagt an diesen Tagen war der Verzehr von Fleisch sowie der Genuss von tierischen Produkten wie Milch, Käse, Butter und Eier. Das von den Klosterbrauereien speziell zur Fastenzeit ausgeschenkte Starkbier stellte dagegen keinen Verstoß gegen die Fastenordnung dar, denn nach einer alten klösterlichen Regel "bricht Flüssiges das Fasten nicht". Es war als Stärkung für den durch Fasten geschwächten Körper erlaubt.

Nach altem Brauch, der bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht, gehen die Gläubigen an diesem Tag zum "Einascherln" in die Kirche. Der Priester legt ihnen geweihte Asche auf die Stirn und erinnert an die Vergänglichkeit des Daseins.

Die geweihte Asche galt früher als probates Mittel gegen Kopfweh und als gut für Acker und Garten. Deshalb streute man sie gegen Missernten über die Felder und mischte sie den Tieren gegen Krankheiten und Seuchen ins Futter.

Nach altem Volksglauben war der Aschermittwoch ein Unglückstag. Deshalb mied man es an diesem Tag, die Stube auszukehren und den Stall auszumisten.


josefitag (Heiliger Josef) am 19. März

Joseph war der Zieh-Vater Jesu. Er lebte als Zimmermann in Nazareth und war der Verlobte von Maria, der Mutter Jesus. Als er erfuhr, dass Maria schwanger war, zweifelte er an deren Treue und wollte sich von ihr trennen, doch ein Engel erklärte ihm in einem Traumgesicht, dass Maria vom heiligen Geist schwanger sei, und Joseph blieb bei ihr. Wegen einer von den Römern angeordneten Volkszählung musste er mit der schwangeren Maria nach Bethlehem reisen, wo Jesus geboren wurde. Anschließend flohen sie nach Ägypten, um dem Kindermord des um seine Herrschaft fürchtenden Herodes zu entgehen. Nach dessen Tod im Jahr 4 n. Chr. konnten sie nach Nazareth zurückkehren. Zum letzten Mal wird Joseph in den Evangelien erwähnt, als er und Maria den zwölfjährigen Jesus im Tempel diskutierend mit den Schriftgelehrten vorfanden.

In Bayern war der Josephstag bis 1968 ein Feiertag. Die Mädchen bekamen Blumenkränze, die ihre Jungfräulichkeit bewahren sollten oder Blumensträuße, die beim Finden eines Bräutigams helfen sollten. Jung Verheiratete steckten sich Josefsringe an, um gegen Versuchungen gefeit zu sein. Nach dem Kirchgang gab es an diesem Tag die erste Maß der Saison im Biergarten. Bis heute ist Joseph einer der weltweit gebräuchlichsten Vornamen.

Patron der gesamten Kirche (von Bayern seit 1663), der Ehepaare und Familien, Kinder, Jugendlichen und Waisen, der Jungfräulichkeit, der Kämpfer gegen den Kommunismus, der Arbeiter, Handwerker, Zimmer­leute, Holzhauer, Schreiner, Wagner, Totengräber, Ingenieure, Erzieher, Pioniere, Reisenden und Verbannten, der Sterbenden, bei Augenleiden, in Versuchungen und Verzweiflung, bei Wohnungsnot, für einen guten Tod

Er ist Vereinspatron folgender Moosburger Vereine, deren Patronatstag somit ebenfalls am 19. März gefeiert wird:
Mauerer- und Zimmererleute, Katholische Arbeiterbewegung (KAB), Kolping-Familie (Gesellenverein)

Die Kirchensanierung des Kastulus Münster, die im Juni 2005 beginnen sollte (und sicherlich 10 Jahre andauern wird), wurde unter den Schutz des Heiligen Josef gestellt.

Wenn es auch kein staatlicher Feiertag mehr ist, so bleibt der kirchliche Feiertag nach wie vor bestehen. Und wenn der 19. März nicht gerade in die Karwoche fällt, wird in Moosburg ein Hochamt zu Ehren des Heiligen gehalten.

Bauernregeln:
Ist's am Josephstage klar - folget ein fruchtbares Jahr
Joseph klar - gibt ein gutes Honigjahr
Ist's am Josefstage schön - kann's nur gut so weitergehen
Wenn's erst einmal Josefi ist - so endet auch der Winter g'wiss



Maria Verkündigung am 25. März

Maria Verkündigung ist eines der ältesten Marienfeste überhaupt. An diesem Tag ehret, segnet und feiert die katholische Kirche den Tag, an dem eine Freudenbotschaft überbracht wurde.

Maria lebte zu Nazareth, arm und verborgen. Am 25. März sandte Gott einen himmlischen Boten, den Erzengel Gabriel, zu ihr. In tiefster Ehrfurcht nahte sich derselbe der heiligen Jungfrau und sprach: „Gegrüßet seist du, voll der Gnaden, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeit unter den Weibern.” Der Engel fuhr fort: „Du bist voll der Gnaden. Der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Weibern.” Und nun kündigt er ihr die hohe Freudenbotschaft, die Menschwerdung des Sohnes Gottes in ihrem Leibe, an: „Siehe, du wirst empfangen und einen Sohn gebären und sollst seinen Namen Jesus heißen. Dieser wird groß sein und der Sohn des Allerhöchsten genannt werden; Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben und er wird herrschen im Hause Jakob ewiglich, und seines Reiches wird kein Ende sein.” Maria spricht in tiefster Demut: „Sieh, ich bin eine Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Worte.”


Kastulus-Martyrium am 26. März

Der Heilige Kastulus lebte im 3. Jahrhundert und war ein hoher Palastbeamter, als "Zetaurius Pilatii" am kaiserlichen Hof in Rom tätig. Er war der Schwager des heute wesentlich bekannteren Sebastianus, der zur selben Zeit Hauptmann der kaiserlichen Leibgarde war. Bald nach dem Regierungantritt des Kaiser Diocletianus im Jahr 284 n. Chr. begann die dritte große Christenverfolgung, die in den Jahren 303 und 304 ihren Höhepunkt mit der Ermordung von tausenden Christen fand. In den frühen Jahren seiner Regierung mussten die Christen zumeist "nur" mit Amtsenthebung und dem Einzug ihres Vermögens rechnen, doch in Ausnahmefällen und bei schweren Vergehen wurden auch hier bereits Todesurteile gefällt.

Ein solch schweres Vergehen wurde dem Hofbeamten Kastulus angelastet, denn er hatte in den weiträumigen Anlagen des Kaiserpalastes verfolgte Christen versteckt und ermöglichte ihnen auch dort die Sonntagsmesse. Als im Palast ein Feuer ausbrach wurden die versteckten Christen entdeckt und als die Schuldigen des Brandes angeklagt. Kastulus wurde als der verantwortliche Christenfreund denunziert und verhaftet. Er wurde gefoltert und sollte dem Christentum abschwören. Außerdem sollte Kastulus dem Gott - Kaiser Diocletian - ein Opfer bringen. Doch Kastulus weigerte sich und wurde deshalb nach seiner Folter in einer Sandgrube an der "Via Laubicania", unweit der Stadtmauer, lebendig begraben. Seine Hinrichtung fand der Legende nach am 26. März 286 unter den Augen des Kaisers statt.

Schon im 4. Jahrhundert wurde er in Rom als Heiliger verehrt, es wurde ihm zu Ehren eine Grabkirche errichtet. Mit der Christianisierung Bayerns im 7./8. Jahrhundert entstanden hier viele Missionsklöster, so auch in Moosburg. Bereits um 764 bis 772 wurden in das Benediktinerkloster Moosburg, welches für die Missionierung der Hallertau und des Holzlandes zuständig war die Reliquien des Heiligen Kastulus überführt. Im Jahr 1604 wurden auf Betreiben des bayerischen Herzogs die Hauptteile der Gebeine des Heiligen nach Landshut, St. Martin überführt, wo sie sich heute noch befinden.

Auch heute noch findet am ersten Sonntag im Juli alljährlich in Moosburg eine Prozession zu Ehren des heiligen Kastulus statt. Hierbei wird an die Übertragung der Kastulus-Reliquien nach Moosburg im 8. Jahrhundert erinnert.

Sankt Kastulus ist der Schutzpatron der Hallertau und vieler Pfarreien (vorwiegend in Bayern).
Er wird angerufen zum Schutz vor Hochwasser- und Blitzgefahr, zum Schutz vor Viehseuchen, zum Schutz vor Pferdediebstahl, zum Schutz bei Kriegsgefahr (im Patronatsbereich), zwecks Findung eines Ehemannes (nach andächtiger, dreimaliger Wallfahrt zum Heiligen Kastulus nach Moosburg, wird der Zukünftige auf's Jahr bekannt)

In Moosburg (Kastulus Münster) wird zu Ehren des Heiligen Kastulus am 26. März ein Hochamt zelebriert mit anschließendem Einzel-Reliquien-Segen.

Seit dem Mittelalter führte alljährlich eine große Fußwallfahrt aus der Hallertau zum "Heiligen Kastulus und unserer lieben Frau" nach Moosburg. In ganz Bayern wurden im Jahre 1803 im Rahmen der Sekularisation durch den Kurfürst Max Josef IV. die großen Fußwallfahrten verboten. Lediglich kleinere Wallfahrtsgruppen waren noch erlaubt.

Leider ist uns der Text des ursprünglichen Wallfahrer-Liedes (vor 1803) nicht bekannt.
 

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